Kerstin Preiwuß

Kerstin Preiwuß, geboren 1980 in Lübz, wuchs in Plau am See und Rostock auf. Sie studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Leipzig und Aix-en-Provence und promovierte über deutsch-polnische Ortsnamen. Kerstin Preiwuß ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig und war von 2010 bis 2012 Mitherausgeberin der Zeitschrift EDIT, in der sie auch Rezensionen veröffentlichte. Seit ihrem Lyrikdebüt im Jahr 2006 trat Preiwuß mit ihren Gedichten an die Öffentlichkeit, 2014 erschien ihr Romandebüt „Restwärme“. Mit „Das Komma und das Und“ erschien 2019 eine „Liebeserklärung an die Sprache“, mit „Heute ist mitten in der Nacht“ ein literarischer Essay zu Fragen der Gegenwart. Im Oktober 2021 wurde Kerstin Preiwuß als Professorin für Literarische Ästhetik an das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig berufen und ist dort Institutsleiterin. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland und in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Kerstin Preiwuß lebt in Leipzig.

*  21. November 1980

von Beate Tröger

Essay

„Ich sollte einmal ganz am Anfang vermieden werden. Ich wurde nicht vermieden. Das war eine Entscheidung statt einer Erwartung. Ich weiß darum, dass die Worte wie die Haut auf einem tiefen Wasser sind und es in Schichten kälter wird. Das wusste ich auch schon durch meine zehnjährige Saisonarbeit als Rettungsschwimmerin, ...